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Freunde: Andreas Hähle unser Freund und Texter ist verstorben

Aktualisiert: 10. Nov. 2019

Andreas Hähle, nicht wie branchenüblich ein sich selbst exponierender und um sich selbst kreisender Künstler, aber einer der sehr wohl seinen Mittelpunkt gefunden hatte.


Aus berufenem Munde beurteilt, galt er zu den Besten oder gar als der momentan Beste und kreativste Texter, der in deutscher Sprache Liedertexte schrieb. Sein Handwerk fußte auf den profunden Erfahrungen Kurt Demmlers, jahrelanger fleißiger Schreibarbeit in verschiedensten Genres für unzählige Künstler und eigener künstlerischer Bühnenarbeit. 

Als wir, das DUO LIAISONG 2009 in einer durchfeierten und durchsungenen Sommernacht unsere Anziehungskräfte entdeckten, war sein Fazit:  "Averdung, für die Stimme fällt mir wat ein". So entstanden nach Dunjas Geschichten zunächst 12 sehr persönliche Lieder, in denen er meisterlich, die nicht leichte Kost in Strophenform brachte und Joergs Kompositionen daraus die LEBENSLIEDER machten. Als LIAISONG XL mit Christoph Keck an den Trommeln entstand daraus eine gelungene CD. 

Weiteres Material wartet auf die Veröffentlichung, nur wird diese leider ohne Andreas Hähle stattfinden. 


© Lutz Müller-Bohlen

Wir sind nicht in der Lage, den Verlust seiner Nähe in Worte zu bringen. Er war meisterlich im Grabreden schreiben und diese mit seiner tiefen, umarmenden, wohligen Stimme berührend und überzeugend vorzutragen.  Aber in unseren LEBENSLIEDER - Konzerten sind wir ihm ganz nahe und haben ihn direkt auf der Bühne zwischen uns. Eines der Konzerte kurz nach der traurigen Nachricht wurde von Walter Kaufmann wie folgt betrachtet:

Vale! Andreas Hähle

Er hat uns, 51 Jahre jung, am 24. April dieses Jahres auf der Höhe seines Schaffens verlassen -  verflucht sei der Krebs, diese Geißel der Menschheit! -  und dass Andreas Hähle ein Mann mit Herz war und Verstand offenbaren allein zwei Zeilen aus seinem wunderbaren Repertoire:

" ... wenn die lieben Lieben alle vor uns stehn, uns ihre Welt erklären, dann brauchst du mich nur lächelnd anzusehen ..." 


Dunja Averdung hatte traurige Augen, sie weinte nach innen, als sie am Donnerstag, den 2. Mai im Sommertheater von Born a.d. Darß den Song von der Macht, dem Geld und dem Wahnsinn sang, und nicht nur den einen, sondern etliche Songs mehr, an die elf Hähle-Songs, und Joerg Nasslers Gitarre weinte. Was das DUO LIAISONG, "die Averdung und der Nassler" empfand,  übertrug sich auf die wenigen, die in dieser winterkalten, windigen Nacht zur Hommage gekommen waren.

Andreas Hähle, oben in den Wolken, wird langmütig darüber gelächelt haben, dass es nur wenige hatten sein können, gelächelt haben, wie er es in seinem Song von der Macht, dem Geld und dem Wahnsinn anklingen lässt ...

Vale! ihm, der nicht mehr unter uns ist und der Welt noch so viel hätte geben können.


Walter Kaufmann (Schriftsteller) April 2019

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